„Ja, wo gehn wir denn hin?“ war eine von Fredis liebsten Fragen. Am Vormittag in Graz mit Fredi wohin zu gehen, war gar nicht so einfach. Man kam nie weit. Es kannte ihn ja immer irgendwer. Und dann hatte er sich bereits verabschiedet, ging zehn Schritte weiter und sagte selbstbewusst: „Ich hab keine Ahnung, wer das jetzt war!“ (oder auch: So ein Trottel!) Fredi konnte einen herrlich entgeistert anschauen, wenn man das Büro betrat, so, als ob man schon drei Jahre nicht mehr dagewesen wäre (obwohl man natürlich am Tag davor eh da war). Die Tage vor meiner Hochzeit stießen wir täglich auf das Ende meiner vermeintlichen Jungfräulichkeit an. Backhendl und Schnaps und Extrawurstsemmeln mit Gurkerln, damit konnte man seine Lebenslust immer noch ein bißchen weiter steigern. „Immer jausnen!“, das war auch so ein Spruch von ihm. Ich bin sehr stolz, dass Fredi mich zu den manuskripten gebracht hat, er hat mir den Weg in den Literaturbetrieb geebnet und wir haben viel gefeiert. So viele Erinnerungen. Lieber Fredi, wo immer Du jetzt auch bist, hoffentlich auf einem Hügel, der so schön ist wie der Kogel beim Adam, mit einer großen Klapotetz, einer Aussicht ins Slowenische, einer Flasche Grauburgunder und einer Brettljause daneben. Damit Du immer jausnen kannst.