Andrea Stift-Laube seziert Gewalt an Frauen.
Eigentlich verliebt sich Käseverkäuferin Maeve nur in den falschen Mann. Wieder einmal. „Er fing mich also ein. Und behandelte mich bald wie etwas, das man sich eingefangen hatte.“ Alli demütigt, schlägt und vergewaltigt sie.
In nüchterner Sprache erzählt die steirische Autorin Andrea Stift-Laube von Gewalt gegen Frauen und ihrer Lust auf Rache. Geschickt verwebt sie die Story von Maeve, die sich in die Kammer ihres Ladens zurückzieht und aus den Käseresten ein Streitheer aus Figuren schnitzt, mit einem alten irischen Mythos der kriegstreiberischen Halbgöttin Maeve. Ein dreistimmiger Chor kommentiert die Geschichte, treibt sie in eine andere Richtung. Das intensive Kammerspiel schont Figuren und Leser nicht – es geht um Mord, Sehnsucht, Gerechtigkeit. Als Emanzipationsdrama spendet es Mut.
(Danke, Julia Schafferhofer. Kleine Zeitung, 11.2.2017)